"Wiener Bluttage" - Expert meeting in Austria discussing Patient Blood Management

by TheWonderofYou 4 Replies latest watchtower medical

  • TheWonderofYou
    TheWonderofYou

    Experts meet at the "Wiener Bluttage" (Vienna Blood-days) from 20.-22nd April 2017.

    Wasn' "Wiener Blut" composed by Johann Strauss?

    https://www.pressetext.com/news/20170420026


    Anesthesiologists, emergency physicians, surgeons and blood bank employees will discuss the topics of transfusion medicine, "Patient Blood Management (PBM)" will be payed special attention. The current event is a recently completed EU Directive, which recommends the early implementation of a structured program for the conscious handling of human blood throughout Europe. (google translation)

    pts20170420026 Medizin/Wellness, Sport/Events

    Expertentagung: Gezieltes Patient Blood Management kann Leben retten und Kosten sparen

    PA zu den Wiener Bluttagen vom 20. bis 22. April im Austria Trend Parkhotel Schönbrunn

    Wien (pts026/20.04.2017/12:25) - Wenn Anästhesisten, Notfallmediziner, Chirurgen und Blutbankmitarbeiter auf den "Wiener Bluttagen" Themen der Transfusionsmedizin erörtern, wird das Thema "Patient Blood Management (PBM)" für besondere Aufmerksamkeit sorgen. Aktueller Anlass ist eine soeben fertig gestellte EU-Richtlinie, die europaweit die baldige Implementierung eines strukturierten Programms zum bewussten Umgang mit menschlichem Blut empfiehlt.

    "Diese Initiative war längst überfällig", sagt Oberarzt Dr. Peter Perger (FA für Anästhesiologie und Intensivmedizin). "Wir stehen vor der paradoxen Situation, dass mehr als 100 Maßnahmen für einen optimierten Umgang mit Blut wissenschaftlich gut erforscht sind, es bisher aber an einer strukturierten und flächendeckenden Umsetzung nach einheitlichen Richtlinien fehlt. Es gibt zahlreiche Einzelinitiativen, aber es fehlt eine umfassende, interdisziplinäre Gesamtstruktur."

    Trotz Rückgang immer noch viele Transfusionen unnötig

    Die Folgen: Zwar ist der generelle Trend zur Bluttransfusion seit Jahren rückläufig - so ist die Zahl der im Wiener KAV transfundierten Konserven seit 1999 um mehr als 40 Prozent gesunken - dennoch gehen Experten von weit höheren Einsparungspotentialen aus. So hat eine im Auftrag der European Society of Anaesthesiology (ESA) auch in Österreich durchgeführte Studie gezeigt, dass eine erhebliche Anzahl von Bluttransfusionen außerhalb der Behandlungsrichtlinien und ohne zwingende Not verabreicht wird. "Unnötige Transfusionen kosten nicht nur Geld und Ressourcen, sondern können für die Patienten auch gefährlich sein. Oft werden sie aus reinem Sicherheitsdenken durchgeführt, aber diese Sicherheit ist trügerisch", so Univ.-Prof. Dr. Jens Meier, einer der Studienautoren und Vorstand der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Kepler Universitätsklinikum Linz.

    In vielen Fällen wie etwa in der Hämatoonkologie oder bei Patienten mit akuten Blutungen, Thalassämie oder Autoimmunerkrankungen sind Bluttransfusionen absolut notwendig und lebensrettend. Es wurde aber in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass die nicht indizierte Gabe von Erythrozyten- oder Thrombozyten-Konzentraten das Ergebnis von Operationen und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen kann. "Eine Bluttransfusion ist letztlich nichts anders als eine Organtransplantation und sollte daher nur in zwingend nötigen Fällen durchgeführt werden", so Dr. Perger. "Trotz aller Sicherheitsstandards können Nebenwirkungen nie völlig ausgeschlossen werden."

    Australien: 40 Prozent weniger Transfusionen - 60 Prozent weniger Sterberisiko

    Dass ein bewusster und sparsamer Umgang mit Blut nicht nur Kosten, sondern auch Patientenleid spart, zeigt eine soeben veröffentlichte Untersuchung an 600.000 australischen Patienten. Dort wurde allen staatlichen Krankenhäusern vor acht Jahren ein strukturiertes Blood Management verordnet. Nach fünf Jahren ist nicht nur die Zahl der Transfusionen um 42 Prozent zurückgegangen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit nach einer Operation zu sterben um 60 Prozent gesunken. "Das zeigt, welches Potential bei uns noch zu heben ist", so Prof. Meier. "Die Studie zeigt, dass die gezielte Vermeidung von Bluttransfusionen dazu führt, dass Patienten mit den bestmöglichen Voraussetzungen auf den OP-Tisch kommen. Es gibt in der Medizin nicht viele Maßnahmen, mit denen sich die Patientensicherheit derart verbessern lässt und die gleichzeitig auch noch Geld sparen."

    In Österreich fehlt politischer Auftrag für Blood Management

    Um Ähnliches auch in Österreich zu realisieren, wäre kein großer Aufwand nötig. "Wir brauchen jetzt den politischen Auftrag an die Länder, die als effizient erkannten Maßnahmen auch gezielt umzusetzen", so Dr. Perger. "Wie auch die eben veröffentlichte EU-Richtlinie nahe legt, bedarf es dazu in jedem Krankenhaus eines einschlägig geschulten Beauftragten, der in der Lage ist, Verbesserungspotentiale zu erkennen, und das Pouvoir hat, sie umzusetzen."

    Blutarmut behandeln statt Blut zu transfundieren

    Als eine der wichtigsten Maßnahmen erachten Experten die rechtzeitige Behandlung von Anämien. Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung sorgt ein verminderter Hämoglobin-Gehalt oder zu niedriger Anteil von Erythrozyten im Blut nicht nur für ständige Müdigkeit, Schwindel, Herzschwäche, Kopfschmerzen oder Depressionen, sondern auch dafür, dass im OP-Fall eine Bluttransfusion nötig wird. "Durch den Trend zu veganer Kost, die älter werdende Bevölkerung und den zunehmenden Einsatz von blutverdünnenden Präparaten wird dieses Problem noch größer werden", so Dr. Perger.

    Wird ein Eingriff nötig, haben solche Patienten schlechtere Chancen, ihn komplikationslos zu überstehen. "Wer eine Anämie hat, hat einfach weniger Reserven. Das ist als würde jemand eine Wüstendurchquerung mit halbleeren Tanks antreten", so Prof. Meier. Da die Bildung von genügend Eigenblut auch nach Eisen- oder EPO-Gaben im Regelfall vier bis sechs Wochen dauert, reichen die wenigen Tage, die Patienten vor einem Eingriff im Krankenhaus verbringen, oft nicht für eine optimale Vorbreitung. "Sinnvoll wäre die Einrichtung von zusätzlichen Anämie-/PBM-Ambulanzen, idealerweise innerhalb der Präanästhesie-Ambulanz integriert, in denen solche Patienten identifiziert und rechtzeitig mit vergleichsweise geringem Aufwand behandelt werden könnten", so Dr. Perger.

    Auch niedergelassene Ärzte können das Blutbild verbessern helfen. "In 80 bis 90 Prozent lässt sich aus den jetzt schon erhobenen Laborbefunden herauslesen, dass und warum jemand blutarm ist", so Dr. Perger. "Das Problem ist, dass eine einfache, aber zeitaufwändige Eisentransfusion von den Krankenkassen nicht bezahlt wird. Diese würden ein Vielfaches ihrer Kosten wieder einsparen, weil die Patienten mehr Reserven für eine rasche Genesung haben und Komplikationen wie z.B. verlängerter Spitalsaufenthalt vermieden werden können."

    Optimierte OP- und Labor-Technik hilft Blut sparen

    Auch vor und während der OP gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Blutungen zu verhindern und damit den Bedarf an fremdem Blut zu reduzieren. "Mit einem gezielten Gerinnungsmanagement und der Wahl der optimalen OP-Technik lassen sich viele Transfusionen vermeiden", so Prof. Meier.

    Bewährt hat sich etwa auch der Einsatz von "Cell-Savern", die abgesaugtes Blut während der Operation filtern, säubern und die roten Blutkörperchen wieder in den Blutkreislauf des Patienten zurückführen. Ebenso lässt sich die Menge an abgenommenen Blut mit modernster Labortechnik stark reduzieren: Wo üblicherweise 15 Milliliter nötig sind, können Geräte der neuesten Generation bereits aus einem Milliliter alle notwendigen Werte herauslesen.

    OP-Termin am Patienten statt an Sachzwängen ausrichten

    Weiteres Optimierungspotential orten beide Experten in der flexibleren und auf den jeweiligen Patienten zugeschnittenen Planung des Operationstermins. "In der Praxis wird ein OP-Termin festgelegt und dann versucht, den Patienten bis dahin noch irgendwie zu optimieren", so Dr. Perger. "Wenn der Chirurg bereit ist, der Patient aber noch blutarm, wird transfundiert. Derzeit könnten 50 bis 70 Prozent der Patienten besser vorbereitet werden."

    "Wir müssen das Bewusstsein für eine wirklich individuelle Risikoabwägung schärfen und in jedem Einzelfall entscheiden, ob eine frühere OP mit Transfusion oder die Verschiebung des Eingriffs das größere Risiko darstellt", sagt auch Prof. Meier: "Nur dann hat jeder Patient die Chance, mit den bestmöglichen Voraussetzungen ins Rennen zu gehen."

    (Ende)

  • waton
    waton

    wiener blut, thats funny, like berliner luft. aus der jugendzeit.

    It can not hurt to keep the Blood for real emergencies.

  • TheWonderofYou
    TheWonderofYou

    Patient Blood Management - Statement of the Platform Blood

    (http://www.wienerbluttage.at/)

    It is a recognized fact that the administration of foreign blood and foreign blood products has disadvantages and risks for the patient. In this sense, great efforts have been made in recent years which have led to a significant reduction in the consumption of foreign blood.

    These successes, achieved by selective improvements, such as logistics, training of physicians and improvements in the monitoring of a lower hemoglobin level, are almost exhausted. A drastic improvement in the future requires a team-adapted and individual solution for each patient. Just as one can already speak of the beginning of a personalized cancer therapy, this should also apply to the patient-adapted foreign blood prevention program. Thus, it would be considered as optimal, a patient would be assigned an operation term only if his organism had been prepared for the procedure as best as possible, and not - as is currently customary - the operative term as a controlling factor dominates all other considerations.

    This procedure, referred to as Patient Blood Management (patient-oriented blood-care), consists of a number of building blocks, which interrelate or complement one another. At the time of the procedure, the patient should have a good blood count and an unimpaired blood clotting, and to a perioperative organization that aims at the least possible loss of blood.

    However, this requires the cooperation of many individual subjects and areas, which range from surgical nurses or institutions, through medical technology, to patients undergoing surgery, as well as surgical and anesthesiological measures, to safe aftercare. Here are a few points:

    Established area:

    Anemia detection and treatment

    Avoiding the medication of anaeminating drugs (e.g., coagulation inhibitors but also medications for the reduction of stomach acid, antibiotics, antidepressants etc.)

    Collection of a standardized coagulation profile

    Improvement of cardiac resilience

    Lung training (for example, in case of maxillary and thoracic operations)

    Actual need to evaluate platelet aggregation inhibition or anticoagulation

    Medical Technology:

    CellSaver

    Minasampling (restrictive blood sampling for laboratory tests)

    Development of blood-saving techniques in surgery

    Surgery:

    Use of blood-sparing surgical procedures

    Surgical and anesthesiological. Competence Centers

    Normothermia

    Use of anesthesia techniques that save blood

    Hospital:

    Selection of appropriate procedures or patients

    Point-of-care coagulation diagnostics

    Continuous technology evaluation and renewal

    Well trained and experienced staff

    Sufficient monitoring possibilities to be able to postpone the transfusion as long as possible

    Use of alternative medicinal products (such as iron preparations, erythropoietin, vitamin K, etc.) instead of labile + stable blood products

    All o.a. Points and a few more have proved their worth for a long time and are implemented individually. A management that every patient receives the necessary and sensible measures is still missing, which leads to unnecessary and expensive foreign blood transfusion on the one hand, and the wrong use of expensive methods on the other hand. Each patient needs an individually defined concept, which should be done when and how, so that a foreign blood delivery can be avoided. The Blut platform would like to call this organizational project into a perioperative concept in the Austrian health system.

    From today's point of view, the foreign blood transfusion will continue to play a standard role in our medical life for many years to come because one of the transfusion of equivalent synthetic substitutes will not be available for a long time. However, the use of foreign blood should be used as rarely as possible and replaced as far as possible by safer alternatives. We call on all Austrian health care providers to raise this treatment concept in Austria as a medical standard.

    The platform blood

    (Dr. Christian Cebulla

    Doz. DDr. Robert Fitzgerald

    Univ.-Prof. Dr. Paul Höcker

    OA Dr. Peter Perger)

  • Lee Elder
    Lee Elder

    Extremely skeptical. Oxygen deprivation = organ damage and death. There remain many situations where there are simply no alternatives to transfusion of red cells, platelets and plasma.

  • waton
    waton

    interesting read: Australia, not Austria: 40% reduction in blood transfusion was accompanied with a 60% drop in postoperative death.? Correlation does not prove causation! blood transfusion just another organ transplant?

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